Wodurch zeichnet sich der Schweizer Immobilienmarkt aus?

Der Immobilienmarkt in der Schweiz hat ein Volumen von insgesamt rund CHF 3’200 Mia – ungefähr die viereinhalbfache jährliche Wirtschaftsleistung unseres Landes. Pro Jahr werden zirka CHF 25 Mia. davon gehandelt.

Eine vielbeachtete Grösse auf dem Immobilienmarkt ist die Leerwohnungsziffer des Bundesamtes für Statistik. Diese steigt seit einigen Jahren auf niedrigem Niveau an und liegt im Jahr 2019 bei 1.66 %. Ein wichtiger Grund für diesen Trend ist die hohe Bautätigkeit, die wiederum von Hypotheken angetrieben wird, deren Zinsen seit Jahren sehr niedrig sind.

Diese Entwicklung der Leerstandsziffer wird von mehreren Seiten relativiert:

  • Der Vergleich mit anderen Europäischen Ländern verdeutlicht, wie niedrig der Wert in der Schweiz nachwievor ist: In Deutschland beträgt er beispielsweise rund 2.9 %, in Dänemark 5.2 % und in Frankreich gar rund 8 %. 
  • Die demographische Entwicklung in der Schweiz zeigt unter anderem zwei Trends: Alterung und kleiner werdende Haushalte.Immer mehr Menschen in der Schweiz sind im Rentenalter und die Lebenserwartung steigt. Laut Hochrechnungen des Bundesamtes für Statistik wird es in der Schweiz bis 2045 rund eine Million mehr Menschen über 65 Jahren geben als heute. Die Nachfrage nach altersgerechtem Wohnraum dürfte also langfristig ansteigen.45 % der Haushalte in der Schweiz werden von einer oder zwei Personen bewohnt. 1970 war dieser Anteil nicht einmal halb so gross. Der Anteil an grossen Haushalten mit 5 oder mehr Personen hat sich in derselben Zeitspanne halbiert. Diese Entwicklung fördert neben dem Bevölkerungswachstum zusätzlich die Nachfrage nach Wohnraum: Es werden heute mehr Wohnungen benötigt als früher, um dieselbe Anzahl Personen unterzubringen.
  • Die Schweizer sind ein Volk von Pendlern: 9 von 10 Erwerbstätigen pendeln an ihren Arbeitsplatz – rund 4 Millionen Menschen. Über 70 % davon verlassen dabei ihre Wohngemeinde. Zum Vergleich: 1990 lag dieser Wert noch bei 59 %. Der durchschnittliche tägliche Arbeitsweg beträgt rund eine Stunde.Arbeitnehmer sind heute also mehr als früher dazu bereit, einen weiten Arbeitsweg auf sich zu nehmen, wenn dafür die Wohnsituation ihren Wünschen entspricht. Dies fördert die Nachfrage nach attraktivem Wohnraum in ländlichen und Agglomerationslagen.
  • Neben dem Pendeln sind die Schweizer auch ein Volk von Mietern. Trotz Jahren niedriger Zinsen liegt die Wohneigentumsquote in der Schweiz bei unter 40 % – Dies ist der niedrigste Wert in ganz Europa. Mehr als 60 % des Wohnraums in der Schweiz werden also von Mietern bewohnt. Entsprechend hoch ist die Nachfrage nach Mietwohnungen.

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