Schweizer Immobilienmarkt | 5 Besonderheiten

How to Real Estate #31

  • Schweizer Immobilienmarkt | 5 Besonderheiten

Jeder Markt hat seine Besonderheiten – das gilt auch für den Schweizer Immobilienmarkt. Er gilt generell als stabil und rentabel. Seine Attraktivität beruht auf verschiedenen Besonderheiten und 5 dieser Besonderheiten nehmen wir in dieser Folge von How to Real Estate unter die Lupe

Besonderheit 1: Wohneigentumsquote

Die Schweiz ist ein Land von Mieterinnen und Mietern. In kaum einem anderen Land auf der Welt ist die Wohneigentumsquote so gering in der Schweiz. Rund 60% der Schweizer Bevölkerung leben in einer Wohnung, die sie mieten und nicht selber besitzen. Das sind besondere Voraussetzungen für Besitzer von Wohnrenditeliegenschaften – viele Mieterinnen und Mieter bedeutet gleichzeitig auch eine solide Grundlage für die Nachfrage nach Mietwohnungen.

Besonderheit 2: Restriktionsgrad für ausländische Investoren

Schweizer Immobilienmarkt ist sehr restriktiv für ausländischen Investoren. Der Dachverband Economiesuisse hat 2019 einen internationalen Vergleich über den Restriktionsgrad für ausländische Investoren für verschiedene Teilbereiche wie beispielsweise Radio & TV, Elektrizität, Transport oder eben auch Immobilien untersucht. Richtet man den Blick auf den Immobilienbereich stellt man fest: Weder in China, den USA, in Grossbritanien noch im Durchschnitt der OECD-Staaten sind für ausländische Investoren die Restriktionen auf den Immobilienmärkten so hoch wie in der Schweiz.

Das bedeutet konkret: Ausländische Akteure sind auf dem Schweizer Markt weit weniger aktiv, als in anderen internationalen Märkten. Nehmen wir als Beispiel den deutschen Immobilienmarkt. Gemäss einer Schätzung des Immobilienunternehmens JLL schwankt der Anteil ausländischer Investoren am deutschen Transaktionsaufkommen um die 40%. In der Schweiz beschränkt sich die Transaktionstätigkeit von ausländischen Investoren hauptsächlich auf den Bereich der Gewerbeimmobilien und dort sind gemäss einer Studie von CBRE nur bei 11% aller Transaktionen ausländische Investoren beteiligt. Betrachtet man das gesamte Bestandsvolumen des Schweizer Immobilienmarkts, liegt der Marktanteil der von ausländischen Akteuren gehaltenen Immobilien gemäss einer Schätzung der Credit Suisse aus dem Jahr 2014 bei vernachlässigbaren 0.17%.

Wesentlich dafür verantwortlich ist die sogenannte Lex Koller. «Lex Koller» ist die informelle Bezeichnung für das Bundesgesetz über den Erwerb von Grundstücken durch Personen im Ausland. Ein Gesetz, das den Erwerb von Schweizer Wohnliegenschaften für Ausländer massiv einschränkt.

Schweizer Immobilienmarkt | 5 Besonderheiten

Lex Koller | Können Ausländer Schweizer Immobilien erwerben?

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Besonderheit 3: Zinsumfeld

Der aktuell durch die Schweizerische Nationalbank festgelegte Leitzins beträgt (Stand März 2022) -0,75%. Das ist der weltweit niedrigste Leitzins überhaupt und neben dem Schweizer Leitzins liegen aktuell nur diejenigen von Dänemark und Japan im negativen Bereich. Da sich die Hypothekenzinsen wesentlich an den festgelegten Leitzinsen orientieren, bedeuten tiefe Leitzinsen im Umkehrschluss auch günstige Fremdfinanzierungskosten und diese Fremdfinanzierungskosten sind ein wesentlicher Faktor bei Transaktionen von Rendite-Immobilien. Wieso die Zinsen in der Schweiz aktuell so tief sind, welche Ziele die Schweizer Nationalbank damit verfolgt und was eine allfällige Zinswende für den Immobilien bedeuten würde, erfahren Sie in dieser Folge des How to Real Estate Podcasts:

Schweizer Immobilienmarkt | 5 Besonderheiten

Drohende Zinswende | Die richtige Strategie für Rendite-Immobilien

How to Real Estate Podcast #22

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Besonderheit 4: Lebensqualität

Wie kaum ein anderes Land steht die Schweiz für Lebensqualität. Die Lebensqualität verschiedener Schweizer Städte wird regelmässig in renommierten Studien untersucht. Zu den berühmteren Beispielen gehöre:

Global Liveability Ranking / Econmist Intelligence Unit
2021: Zürich (Platz 7), Genf (Platz 8)

Quality of Life Survey / Monocle
2021: Zürich (Platz 2)

Quality of Living Ranking / Mercer
2019: Zürich (Platz 2), Genf (Platz 9), Basel (Platz 10)

Livability Survey / Deutsche Bank
2019: Zürich (Platz 1)

Quality of Life Ranking / Numbeo
2021: Zürich (Platz 5)

Smart City Index / IMD Lausanne
2021: Zürich (Platz 2), Lausanne (Platz 5), Genf (Platz 8)

In all diesen Rankings finden sich Schweizer Städte regelmässig an hervorragenden Platzierungen in den Top 10. Das widerspiegelt sich auch in der Zufriedenheit der Bevölkerung. Gemäss dem jüngsten World Happiness Report aus dem Jahr 2022 belegt die Schweiz hinter Finnland, Dänemark und Island den vierten Platz – und das deutlich vor den Nachbarstaaten, Österreich, Deutschland, Frankreich und Italien.

Besonderheit 5: Prognose des Bevölkerungswachstums

Lassen Sie uns auch hier zu Beginn einen Vergleich mit Deutschland anstellen: Die Prognosen gehen davon aus, dass 2050 rund 6 Millionen Menschen weniger in Deutschland leben werden, als heute. Im gleichen Zeitraum wird die Bevölkerung in der Schweiz gemäss Referenzszenario um rund 1,8 Millionen Menschen wachsen. Bis 2050 wird für die Schweiz ein Bevölkerungswachstum von über 20% prognostiziert. Das ist im europäischen Kontext bemerkenswert. Für die EU-Staaten wird bis 2050 ein minimales Wachstum von 3.4% prognostiziert. Das bedeutet: Die Schweiz wird eine Zuwanderungsinsel inmitten eines europäischen Kontinents, welcher hinsichtlich Bevölkerungswachstum stagnieren wird. Insbesondere dieser Aspekt bedeutet für den Schweizer Immobilienmarkt ganz besondere Voraussetzungen.

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