Leerwohnungsziffer 2022: Von Überangebot zu Wohnungsnot in 3 Jahren

Im «Immobilienmonitor Schweiz» vom September 2019 hatte die Credit Suisse die Leerstände in der Schweiz zum «chronischen Problem» erklärt. Allzu hartnäckig zeigte sich diese Chronik nicht. Nach nur 3 Jahren ist das ehemalige Überangebot an Mietwohnungen deutlich rückläufig. Die Leerwohnungsziffer verzeichnete 2022 den deutlichsten Rückgang der letzten 20 Jahre.  

Per Stichtag vom 1. Juni 2022 standen in der Schweiz gemäss Bundesamt für Statistik 61’496 Wohnungen leer. Das sind rund 10’000 Wohnungen weniger als im Vorjahr. Das entspricht einer Abnahme von markanten 13,8%. Die Leerwohnungsziffer sank von 1,54% im Jahr 2021 auf 1,31%. 

Kantonale Leerwohnungsziffer 2022

Die Karte zeigt wie sich die Leerwohnungsziffer 2022 verteilt.

Deutlich weniger Bautätigkeit

Der wichtigste Grund für den starken Rückgang liegt auf der Angebotsseite. In den vergangen zwei Jahren sind deutlich weniger Wohnungen baubewilligt worden, als in den beiden Jahren davor. Verzögerungen durch Lieferengpässe und die starken Anstiege der Baupreise dürften den Rückgang temporär weiter verstärken. Gleichzeitig steht dem stockenden Angebot auf der Nachfrageseite eine nach wie vor solide und hohe Zuwanderung gegenüber

Im Vergleich zum 1. Juni 2021 verringerte sich der Leerwohnungsbestand bei allen Wohnungskategorien. Bei den 3- und 4-Zimmerwohnungen waren innert Jahresfrist die grössten Rückgänge zu beobachten. Das widerspiegelt den Trend des pandemiebedingten Nachfragezuwachs nach grösseren Wohneinheiten. Gleichzeitig bleiben 3- und 4-Zimmerwohnungen diejenigen Wohnungskategorien, die am meisten angeboten wurden. 

Leerwohnungsziffer 2022: Von Überangebot zu Wohnungsnot in 3 Jahren

Kaum noch Leerstände | Von Überangebot zu Wohnungsnot

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Rückgang von Leerständen in allen 7 Grossregionen

In allen sieben Grossregionen wurden am Stichtag weniger leer stehende Wohnungen zum Kauf oder zur Miete angeboten als noch ein Jahr zuvor. Die grössten Rückgänge der Leerstandsquoten im Vergleich zum Vorjahr wurden in den Grossregionen Tessin, Ostschweiz und Zentralschweiz beobachtet. 

Rückläufige Zahlen in 22 von 26 Kantonen

Gegenüber dem Jahr 2021 ist die Leerwohnungsziffer in 22 von 26 Kantonen gesunken, am deutlichsten in den Kantonen Appenzell Innerrhoden (0,92 Prozentpunkte) und Uri (0,89 Prozentpunkte). Nur in 4 Kantonen ist die Leerwohnungsziffer gestiegen, wobei sich der Anstieg in Basel, Schaffhausen und Glarus lediglich  im Nachkommastellenbereich bemerkbar macht. Am deutlichsten angestiegen ist die Leerwohnungsziffer im Kanton Jura (0,4 Prozentpunkte). 

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