Jetzt Vergleich sichern!
Erhalten Sie alle Vor- und Nachteile von Heizungssystemen auf einen Blick.
- Anschaffungskosten
- Betriebskosten
- Energieeffizienz & CO2 Bilanz
Melden Sie sich jetzt für unseren Newsletter an.
Nachhaltige Heizsysteme liegen im Trend: Starke Schwankungen auf dem Rohstoffmarkt sowie Abhängigkeit von diesem treiben den Wunsch nach unabhängigen, alternativen Heizsystemen an – vor allem im Neubau. Eine Entwicklung, die auch angesichts der politischen Ziele in Richtung Klimaneutralität Sinn ergibt und gefördert wird. Der Anteil fossiler Heizsysteme in Bestandsbauten dürfte – besonders im Hinblick auf die Rohstoffkrisen und die damit verbundene Unsicherheit – weiter zurückgehen. Bund, Kantone und Stiftungen subventionieren mit Fördergeldern den Austausch alter Heizungen. So kann sich ein in der Anschaffung zunächst teures Heizsystem schnell lohnen, besonders wenn es niedrige Betriebskosten und Unabhängigkeit vom Rohstoffmarkt bietet. Auch im Hinblick auf den Marktwert der Rendite-Immobilie zahlt sich die Investition in ein nachhaltiges Heizsystem oft aus.
Inhalt
Der Trend geht im Neubau und beim Heizungsersatz eindeutig in Richtung nachhaltige Heizsysteme. Das spiegeln auch die Verkaufszahlen in der Schweiz wider: Die 2021 in der Schweiz verkauften Heizsysteme setzen zu grossen Stücken auf erneuerbare und nicht-fossile Heizträger. Der grösste Gewinner im Jahr 2021? Mit 63% die Wärmepumpe.
Fakt ist aber auch, dass in der Schweiz nach wie vor ein Grossteil der bestehenden Heizsysteme fossil mit Erdgas und Erdöl heizt.
Laut der letzten Erhebung des Bundesamtes für Statistik wurden 2017 die rund 1.5 Millionen Wohngebäude in der Schweiz zu 39% mit Heizöl und zu 21% mit Erdgas beheizt. So trugen 2017 insbesondere fossile Heizträger wie Gas und Erdöl massgeblich zur Heizenergie in der Schweiz bei:
*Wie die jeweiligen Heizsysteme mittlerweile verbreitet sind, wird aktuell nicht mehr auf Bundesebene ermittelt. Der Grund dafür liegt darin, dass ein Heizungsersatz schweizweit nicht erfasst wird.
Das ist beachtlich, da fast die Hälfte des Schweizer Energieverbrauchs allein auf das Heizen und die Produktion von Warmwasser zurückzuführen ist. Gleichzeitig stossen die fossilen Heizungen im Vergleich zu alternativen Heizsystemen ein Vielfaches an CO₂-Emissionen aus.
In der Schweiz sind unterschiedliche Heizsysteme verbaut. Darunter fallen unter anderem:
All diese Systeme bringen ihre Vor- und Nachteile in puncto Unabhängigkeit, Klimafreundlichkeit, Kosten und Komfort mit sich. Auch unterscheiden sie sich grundsätzlich hinsichtlich des verwendeten Hauptenergieträgers:
Bei der Wahl des passenden Heizsystems für eine Rendite-Immobilie kommen mehrere Faktoren zum Tragen. Hierzu zählen beispielsweise die Kosten für die Installation, aber auch für den laufenden Betrieb. Ausserdem werden je nach gewähltem Heizsystem Fördergelder ausbezahlt, insofern eine fossile Heizung ersetzt wird. Auch hinsichtlich der Art des Hauptenergieträgers und der Umwelteinflüsse wie etwa der CO₂-Ausstoss unterscheiden sich die auf dem Markt verfügbaren Heizsysteme.
Sie zählt zu den beliebtesten alternativen Heizsystemen, die es auf dem Markt gibt: die Wärmepumpe. In rund 80% der Neubauten werden heutzutage Wärmepumpen eingebaut und bilden somit den Standard. Wärmepumpen gelten als besonders umweltfreundlich, denn sie erzeugen auf eine vergleichsweise nachhaltige Art und Weise Energie zum Heizen oder auch zur Warmwassererzeugung.
Dabei entziehen Wärmepumpen Energie, die in der Umgebung gespeichert ist. Als Wärmequellen dienen das Erdreich (Erdwärmepumpe), die Luft (Luft-Wasser-Wärmepumpe, Luft-Luft-Wärmepumpe) oder das Grundwasser (Wasser-Wasser-Wärmepumpe). Laut erneuerbarheizen.ch sind bis zu 30% Kostenersparnis möglich, wenn eine fossile Heizung mit einer Wärmepumpe ersetzt wird. Empfohlen ist der Einbau von Wärmepumpen in Altbauten jedoch nur bei gut gedämmten und sanierten Gebäuden. Ideale Voraussetzungen bieten zudem Fussbodenheizungen oder entsprechend grosszügige Wandheizungen.
Eine Gasheizung funktioniert ähnlich wie eine Öl- oder Pelletheizung: Das Gas – Erdgas, Flüssiggas oder Biogas – wird durch das Leitungssystem bis zur Gasheizung des Verbrauchers transportiert. Dort wird es von einem Gasbrenner im Heizkessel zur Wärmeerzeugung des Heizwassers genutzt, das über eine Pumpe in die jeweiligen Räume gelangt.
Erdgas ist ein fossiler Brennstoff und verglichen mit Heizöl etwas umweltfreundlicher. Im Schnitt fällt der CO₂-Ausstoss um 25% geringer aus. Ohne Anpassung der Anlage kann auf die Versorgung mit Biogas umgestellt werden, was mit bis zu dreimal tieferen Emissionen als bei herkömmlichem Erdgas einhergeht. Moderne Anlagen setzen auf die Brennwerttechnik, durch die Abgas- und Verbrennungswärme wiederum zum Heizen genutzt werden.
Pelletheizungen setzen auf einen in der Schweiz natürlich nachwachsenden Rohstoff: Holz. Als Energiequelle dient Sägemehl, ein typisches Abfallprodukt der Holzwirtschaft, das zu Pellets gepresst wird. Über die Verbrennung der Holzpellets im Kessel wird Wärme für die Heizung und Warmwasser erzeugt.
Als Alternative zur Pelletheizung haben sich insbesondere in Mehrfamilienhäusern, Quartieren oder bei Verbundanlagen Hackschnitzelanlagen oder Stückholzheizungen durchgesetzt.
Moderne Ölheizungen schneiden unter ökologischen Gesichtspunkten besser ab als ihre Vorgänger aus dem 20. Jahrhundert. So können zeitgemässe Systeme den CO₂-Ausstoss um vergleichsweise bis zu 30% reduzieren. Zudem fliesst die Abgaswärme mittels Brennwerttechnik in den Heizkreislauf ein. Hinzu kommt, dass ältere Modelle wenig effizient sind und meist mehr Heizwärme produzieren, als benötigt wird. Durch sogenanntes „Downsizing“ der alten Ölheizungen kann beim Heizöl eingespart werden, wodurch Emissionen und Kosten reduziert werden können.
All das kann jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass es sich bei der Ölheizung um ein fossiles Auslaufmodell handelt, das den grössten CO₂-Ausstoss aller Heizsysteme verursacht. Ölheizungen haben es mittlerweile insbesondere im Neubau-Sektor schwer: Die Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich (MuKEn 2014) lassen den Einbau nur noch zu, wenn der Grenzwert von 35 Kilowattstunden pro Quadratmeter Energiebedarf nicht überschritten wird. Der Kanton Zürich geht sogar noch weiter und verbietet den Einbau oder Ersatz einer Ölheizung in den meisten Fällen und plädiert stattdessen für klimafreundliche Systeme.
Die Ölheizung ist ein Auslaufmodell, das mittlerweile weder wirtschaftlich noch klimafreundlich ist. Deshalb unterstützen Bund und Kantone das Umrüsten auf nachhaltige Heizsysteme mit diversen Förderprogrammen.
Das Konzept thermischer Netze ist simpel: Wärmeüberschuss, der beispielsweise in Abfallverbrennungsanlagen entsteht, wird andernorts (z. B. in Siedlungen oder Gewerbebauten) als Heizwärme verwendet.
Heutige Energiequellen sind beispielsweise Abfallverbrennungsanlagen, Abwärme aus thermischen Kraftwerken, der Industrie oder Kläranlagen, zentrale Holzschnitzelheizungen, Geothermie oder Umweltwärme. Über Rohrleitungen erreicht die Wärme in Form von heissem Wasser die Empfänger. Die Umweltfreundlichkeit eines Fernwärmenetzes ist abhängig von der Art der Energiegewinnung bei der Quelle.
Bei einer Elektroheizung fliesst der Strom durch einen Leiter, der sich in der Folge erhitzt. Mittels Gebläse oder Wärmespeicher wird diese Wärmeenergie an die Raumluft abgegeben. Insgesamt wird in diesem Prozess mehr Energie aufgewandt als Heizenergie entsteht. Bis auf wenige Ausnahmen ist der Einbau einer Elektroheizung in der Schweiz seit 2009 verboten. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Ein hoher Energieverbrauch geht mit einem geringen Wirkungsgrad von Elektroheizungen einher.
Ja, die Modernisierung von Heizsystemen ist auf Kantonsebene geregelt. Kantonsübergreifend fassen das die Mustervorschriften der Kantone (MuKEn 2014) zusammen. Diese kommen jedoch unterschiedlich zum Einsatz und sind einheitlich in die jeweiligen kantonalen Energiegesetzgebungen integriert.
Grundsätzlich lauten die Vorgaben der MuKEn 2014 hinsichtlich Heizungssanierungen, dass im Fall einer Minergie-Zertifizierung kein Handlungsbedarf besteht. Dies gilt ebenso, sofern das Bauwerk entsprechend dem Gebäudeenergieausweis der Kantone (GEAK) mit der Klasse D oder besser abschneidet.
Treten diese beiden Fälle nicht ein, so kommen 11 Standardlösungen (nach MuKEn 2014) bei der Heizungssanierung zum Zuge, die den Energieverbrauch senken oder die Verwendung von erneuerbaren Energien erhöhen sollen. Diese 11 Standardlösungen umfassen:
Wer in einer Rendite-Immobilie eine fossile Heizung gegen eine erneuerbare Heizung austauscht, profitiert schweizweit von Fördergeldern. So etwa unterstützen die Stiftungen wie myclimate oder KLiK und Beratungsfirmen wie Energie Zukunft Schweiz das Umrüsten einer Öl- oder Gasheizung auf alternative Heizsysteme mit Zuschüssen.
Des Weiteren werden Investitionen in erneuerbare Heizsysteme auch durch den Bund unterstützt. Fördergelder können online über das Portal des Gebäudeprogramms beantragt werden.
Wichtig: Je nach Kanton unterscheiden sich die Voraussetzungen und die Höhe an Fördergeldern:
Die Erneuerung eines bestehenden Heizsystems kann viele Gründe haben, angefangen bei der Reduzierung der Heizkosten und der Erhöhung der Wirtschaftlichkeit einer Rendite-Immobilie. Der Umstieg von einer fossilen Heizung kann bis zu 30% der jährlichen Betriebskosten senken. Trotz hoher Investitionskosten lohnt sich ein neues, erneuerbares Heizsystem aufgrund niedriger Betriebskosten und kurzer Amortisation. Zudem hat die Marktforschung ergeben, dass Investitionen in neue und nachhaltige Heizsysteme den Marktwert sowie die Rendite-Erwartungen einer Immobilie steigern.
Daneben liefern die Lebensdauer des bestehenden Heizsystems, dessen Zuverlässigkeit sowie Verfügbarkeit des Hauptenergieträgers bei der Modernisierung wesentliche Argumente für eine ebensolche.
Hinzu kommt, dass der Einsatz fossiler Brennstoffe nicht mehr zeitgemäss ist. Die klimapolitische Richtung der Schweiz ist klar: Bis 2050 soll das Land klimaneutral werden. Fördermassnahmen und Regularien zeigen deutlich, dass fossile Heizsysteme im Rahmen dieser Vision zunehmend zu einem Auslaufmodell verkommen.
Beim Heizungsersatz gilt es, diesen frühzeitig zu planen. Das bedeutet beim Austausch einer fossilen Heizung bereits ab einer Lebensdauer von 10 Jahren. Eine geplante Gebäudesanierung bietet sich hierbei als guter Zeitpunkt an, das bestehende Heizsystem auszutauschen oder aufzurüsten. Erfahrungsgemäss sind die Sommermonate aufgrund des niedrigeren Wärmebedarfs hierfür besser geeignet.
Insbesondere bei alternativen Heizsystemen muss frühzeitig geplant werden. Die Auftragsbücher vieler Betriebe sind voll, was gepaart mit Lieferengpässen oder mangelndem Fachpersonal lange Wartezeiten verursachen kann.
Die Plattform erneuerbarheizen.ch empfiehlt beim Heizungsersatz folgenden 7-Schritte-Plan:
Das Jahr 2022 verdeutlicht die Abhängigkeit der Schweiz von den Importen fossiler Energieträger aus dem Ausland. Steigende Preise und Mangellagen führen dazu, dass das Interesse an autarken und nachhaltigen Heizsystemen steigt.
Und die Nachfrage nach nachhaltigeren Heizsystemen wie etwa der Wärmepumpe scheint nicht abzureissen, wie der Verband Gebäudeklima Schweiz weiss. Eine Umfrage bei den Mitglieder/innen ergab, dass im zweiten Quartal 2022 rund 21% mehr Wärmepumpen verkauft wurden als noch im Vorjahreszeitraum.
Die Heizsysteme der Zukunft sind nachhaltig, alternativ und ressourcenschonend. In Neubauten werden kaum noch fossile Heizsysteme verbaut und klimapolitische Entscheide haben das Ende fossiler Heizungen eingeläutet. Auch wirtschaftlich zahlt sich im Hinblick auf die hohen Investitions- und Betriebskosten das Heizen mit Gas und Erdöl langfristig nicht mehr aus. Daneben profitieren Immobilienbesitzer/innen heute von Fördergeldern, wenn die fossile Heizung durch ein alternatives System ausgetauscht wird.
Die zuletzt stark schwankenden Energiepreise und die Abhängigkeit von Importen lässt die Einsicht bei Immobilienbesitzer/innen wachsen, dass erneuerbare Energien nicht nur das Klima schonen, sondern auch die Kosten reduzieren und den Marktwert einer Rendite-Immobilie erhöhen können. Mit der Modernisierung der Heizung ist es allerdings noch nicht getan, denn: nur in gut gedämmten Bauwerken können alternative Heizsysteme effizient und nachhaltig heizen.