Heizsysteme im Vergleich: Energieeffizienz, Kosten und Nachhaltigkeit

Nachhaltige Heizsysteme liegen im Trend: Starke Schwankungen auf dem Rohstoffmarkt sowie Abhängigkeit von diesem treiben den Wunsch nach unabhängigen, alternativen Heizsystemen an – vor allem im Neubau. Eine Entwicklung, die auch angesichts der politischen Ziele in Richtung Klimaneutralität Sinn ergibt und gefördert wird. Der Anteil fossiler Heizsysteme in Bestandsbauten dürfte – besonders im Hinblick auf die Rohstoffkrisen und die damit verbundene Unsicherheit – weiter zurückgehen. Bund, Kantone und Stiftungen subventionieren mit Fördergeldern den Austausch alter Heizungen. So kann sich ein in der Anschaffung zunächst teures Heizsystem schnell lohnen, besonders wenn es niedrige Betriebskosten und Unabhängigkeit vom Rohstoffmarkt bietet. Auch im Hinblick auf den Marktwert der Rendite-Immobilie zahlt sich die Investition in ein nachhaltiges Heizsystem oft aus.

Wie heizt die Schweiz?

Der Trend geht im Neubau und beim Heizungsersatz eindeutig in Richtung nachhaltige Heizsysteme. Das spiegeln auch die Verkaufszahlen in der Schweiz wider: Die 2021 in der Schweiz verkauften Heizsysteme setzen zu grossen Stücken auf erneuerbare und nicht-fossile Heizträger. Der grösste Gewinner im Jahr 2021? Mit 63% die Wärmepumpe.

Fakt ist aber auch, dass in der Schweiz nach wie vor ein Grossteil der bestehenden Heizsysteme fossil mit Erdgas und Erdöl heizt.

Laut der letzten Erhebung des Bundesamtes für Statistik wurden 2017 die rund 1.5 Millionen Wohngebäude in der Schweiz zu 39% mit Heizöl und zu 21% mit Erdgas beheizt. So trugen 2017 insbesondere fossile Heizträger wie Gas und Erdöl massgeblich zur Heizenergie in der Schweiz bei:

Verteilung der Heizsysteme in der Schweiz.

*Wie die jeweiligen Heizsysteme mittlerweile verbreitet sind, wird aktuell nicht mehr auf Bundesebene ermittelt. Der Grund dafür liegt darin, dass ein Heizungsersatz schweizweit nicht erfasst wird.

Das ist beachtlich, da fast die Hälfte des Schweizer Energieverbrauchs allein auf das Heizen und die Produktion von Warmwasser zurückzuführen ist. Gleichzeitig stossen die fossilen Heizungen im Vergleich zu alternativen Heizsystemen ein Vielfaches an CO₂-Emissionen aus.

Welche Heizsysteme gibt es?

In der Schweiz sind unterschiedliche Heizsysteme verbaut. Darunter fallen unter anderem:

  • Ölheizung
  • Gasheizung
  • Wärmepumpe 
  • Holzheizung: Hackschnitzelheizung, Holzpelletheizung oder Stückholzheizung
  • zentrale oder dezentrale Elektroheizung
  • Anschluss an ein Fernwärmenetz
  • Blockheizkraftwerk
  • Brennstoffzellen
  • Solarthermie-Anlage
  • Fernwärme

All diese Systeme bringen ihre Vor- und Nachteile in puncto Unabhängigkeit, Klimafreundlichkeit, Kosten und Komfort mit sich. Auch unterscheiden sie sich grundsätzlich hinsichtlich des verwendeten Hauptenergieträgers:

  • fossile Heizträger wie Erdöl und Gas
  • nicht-fossile, erneuerbare Heizträger wie etwa Geothermie, Solarenergie oder Holz

Gängige Heizsysteme im Vergleich

Bei der Wahl des passenden Heizsystems für eine Rendite-Immobilie kommen mehrere Faktoren zum Tragen. Hierzu zählen beispielsweise die Kosten für die Installation, aber auch für den laufenden Betrieb. Ausserdem werden je nach gewähltem Heizsystem Fördergelder ausbezahlt, insofern eine fossile Heizung ersetzt wird. Auch hinsichtlich der Art des Hauptenergieträgers und der Umwelteinflüsse wie etwa der CO₂-Ausstoss unterscheiden sich die auf dem Markt verfügbaren Heizsysteme.

Wärmepumpen: Nachhaltig und gefragt

Sie zählt zu den beliebtesten alternativen Heizsystemen, die es auf dem Markt gibt: die Wärmepumpe. In rund 80% der Neubauten werden heutzutage Wärmepumpen eingebaut und bilden somit den Standard. Wärmepumpen gelten als besonders umweltfreundlich, denn sie erzeugen auf eine vergleichsweise nachhaltige Art und Weise Energie zum Heizen oder auch zur Warmwassererzeugung.

Dabei entziehen Wärmepumpen Energie, die in der Umgebung gespeichert ist. Als Wärmequellen dienen das Erdreich (Erdwärmepumpe), die Luft (Luft-Wasser-Wärmepumpe,  Luft-Luft-Wärmepumpe) oder das Grundwasser (Wasser-Wasser-Wärmepumpe). Laut erneuerbarheizen.ch sind bis zu 30% Kostenersparnis möglich, wenn eine fossile Heizung mit einer Wärmepumpe ersetzt wird. Empfohlen ist der Einbau von Wärmepumpen in Altbauten jedoch nur bei gut gedämmten und sanierten Gebäuden. Ideale Voraussetzungen bieten zudem Fussbodenheizungen oder entsprechend grosszügige Wandheizungen.

Wie verhält sich eine Wärmepumpe, wenn man die Vor- und Nachteile vergleicht.

Wärmepumpe: Vorteile

  • Ökologisch und nachhaltig: Die Energiequelle, sei es Luft, Wasser oder Erdwärme, ist nachhaltig und kostenlos verfügbar. Wer mit einer Wärmepumpe heizt, heizt emissionsfrei. Der CO₂-Ausstoss ist vergleichsweise gering. 
  • Effizient und autark: Um die Wärme aus der Umgebung in Heizwärme umzuwandeln, benötigen Wärmepumpen Strom. Diese können effiziente Wärmepumpen dank hohem Wirkungsgrad in ein bis zu Vierfaches an Heizenergie umwandeln. Anders als bei anderen Heizsystemen ist kein Lager oder Tank notwendig. 
  • Amortisation und Förderung: Trotz hoher Investitionskosten zahlt sich die Anschaffung langfristig aufgrund vergleichsweise geringer Betriebskosten aus, was sich auch in einer geringeren Amortisationsdauer niederschlägt. Zudem können für den Einbau einer Wärmepumpe Fördergelder beantragt werden.

Wärmepumpe: Nachteile

  • Hohe Anschaffungskosten: Abhängig von der Art der Wärmepumpe ist mit deutlich höheren Anschaffungskosten als bei konventionellen Heizsystemen zu rechnen. 
  • Lieferzeiten: Wer heute eine Wärmepumpe in Auftrag gibt, muss mit Wartezeiten rechnen. Aufgrund der hohen Nachfrage sowie Lieferschwierigkeiten und fehlendem Fachpersonal sind viele Betriebe über Monate im Voraus ausgebucht.
  • Erschliessung und Bausubstanz: Je nach örtlichen Gegebenheiten und der bestehenden Bausubstanz gibt es Einschränkungen. Die für eine Erdwärmepumpe benötigte Erdsonde erfordert eine bewilligungspflichtige Tiefenbohrung.

Gasheizung: Gas ist nicht gleich Gas

Eine Gasheizung funktioniert ähnlich wie eine Öl- oder Pelletheizung: Das Gas – Erdgas, Flüssiggas oder Biogas – wird durch das Leitungssystem bis zur Gasheizung des Verbrauchers transportiert. Dort wird es von einem Gasbrenner im Heizkessel zur Wärmeerzeugung des Heizwassers genutzt, das über eine Pumpe in die jeweiligen Räume gelangt.

Erdgas ist ein fossiler Brennstoff und verglichen mit Heizöl etwas umweltfreundlicher. Im Schnitt fällt der CO₂-Ausstoss um 25% geringer aus. Ohne Anpassung der Anlage kann auf die Versorgung mit Biogas umgestellt werden, was mit bis zu dreimal tieferen Emissionen als bei herkömmlichem Erdgas einhergeht. Moderne Anlagen setzen auf die Brennwerttechnik, durch die Abgas- und Verbrennungswärme wiederum zum Heizen genutzt werden.

Wie verhält sich eine Gasheizung, wenn man die Vor- und Nachteile vergleicht.

Vorteile einer Gasheizung

  • Günstiger Anschaffungspreis: Gasheizungen sind vergleichsweise günstig in der Anschaffung. 
  • Effizienz: Im Vergleich zur Ölheizung oder einer konventionellen Gasheizung sind Brennwertgasheizungen effizienter und umweltfreundlicher. 
  • Kein Lagerraum nötig: Über den direkten Anschluss an das Gasversorgungsnetz wird kein zusätzlicher Platz für ein Lager oder einen Brennstofftank gebraucht.

Nachteile einer Gasheizung

  • Anschluss an das Gasnetz nötig: Am Standort muss der Anschluss an das Gasversorgungsnetz verfügbar sein. 
  • Hohe Betriebskosten und Abhängigkeit: Die Gaspreise können stark schwanken. Da die Schweiz einen Grossteil an Gas importiert, hängen die laufenden Kosten von den aktuellen Weltmarktpreisen, der Verfügbarkeit sowie internationalen und nationalen politischen Entscheidungen ab.
  • Fossiler Brennstoff mit hohem CO₂-Ausstoss: Gasheizungen gelten nicht als besonders umweltfreundlich. Nach der Ölheizung verzeichnet die Gasheizung den zweithöchsten Wert an CO₂-Emissionen aller Heizsysteme.

Pelletheizung: Natürlich Heizen mit Holz

Pelletheizungen setzen auf einen in der Schweiz natürlich nachwachsenden Rohstoff: Holz. Als Energiequelle dient Sägemehl, ein typisches Abfallprodukt der Holzwirtschaft, das zu Pellets gepresst wird. Über die Verbrennung der Holzpellets im Kessel wird Wärme für die Heizung und Warmwasser erzeugt.

Als Alternative zur Pelletheizung haben sich insbesondere in Mehrfamilienhäusern, Quartieren oder bei Verbundanlagen Hackschnitzelanlagen oder Stückholzheizungen durchgesetzt.

Wie verhält sich eine Pelletheizung, wenn man die Vor- und Nachteile vergleicht.

Vorteile einer Pelletheizung

  • Umweltfreundlich und CO₂-neutral: Das Heizen mit Pellets gilt als besonders umwelt- und klimafreundlich. Im Verbrennungsprozess wird lediglich das CO₂, das der Baum zuvor der Atmosphäre entzogen hat, ausgestossen. 
  • Komfortabel und effizient: Pelletheizungen können je nach Modell einen hohen Wirkungsgrad verzeichnen. Das Heizen mit Holzpellets ist komfortabel, sauber und effizient. Das Pelletlager dient als Energievorrat und schafft eine gewisse Unabhängigkeit. 
  • Fördergelder: Wird eine fossile Heizung durch eine Pelletheizung ersetzt, so können Fördergelder bezogen werden. Die Höhe der Förderung ist von Kanton zu Kanton unterschiedlich.

Nachteile einer Pelletheizung

  • Ausreichend Lagerraum: Es sollte genügend Platz vorhanden sein, um den Jahresbedarf an Heizenergie decken zu können. Zudem sollte das Pelletlager für die Lieferung möglichst gut zugänglich sein.
  • Wartung und Reinigung: Eine Pelletheizung muss regelmässig gewartet und gereinigt werden. So fallen für die Grössenordnung eines Einfamilienhauses ein bis zwei Asche-Entsorgungen pro Jahr an. Dementsprechend ist bei einem Mehrfamilienhaus mit mehreren Wohnungen mit einem vergleichsweise höheren Aufwand zu rechnen. 
  • Hohe Anschaffungskosten: Im Hinblick auf die Anschaffungskosten rangiert die Pelletheizung im oberen Preissegment. Hinzu kommen allfällige Kosten für Installationen und zusätzliche Geräte, wie etwa Solarpanel oder Pufferspeicher.

Ölheizung – das Auslaufmodell

Moderne Ölheizungen schneiden unter ökologischen Gesichtspunkten besser ab als ihre Vorgänger aus dem 20. Jahrhundert. So können zeitgemässe Systeme den CO₂-Ausstoss um vergleichsweise bis zu 30% reduzieren. Zudem fliesst die Abgaswärme mittels Brennwerttechnik in den Heizkreislauf ein. Hinzu kommt, dass ältere Modelle wenig effizient sind und meist mehr Heizwärme produzieren, als benötigt wird. Durch sogenanntes „Downsizing“ der alten Ölheizungen kann beim Heizöl eingespart werden, wodurch Emissionen und Kosten reduziert werden können.

All das kann jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass es sich bei der Ölheizung um ein fossiles Auslaufmodell handelt, das den grössten CO₂-Ausstoss aller Heizsysteme verursacht. Ölheizungen haben es mittlerweile insbesondere im Neubau-Sektor schwer: Die Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich (MuKEn 2014) lassen den Einbau nur noch zu, wenn der Grenzwert von 35 Kilowattstunden pro Quadratmeter Energiebedarf nicht überschritten wird. Der Kanton Zürich geht sogar noch weiter und verbietet den Einbau oder Ersatz einer Ölheizung in den meisten Fällen und plädiert stattdessen für klimafreundliche Systeme.

Wie verhält sich eine Ölheizung, wenn man die Vor- und Nachteile vergleicht.

Vorteile einer Ölheizung

  • Niedrige Investitionskosten: Verglichen mit alternativen Heizsystemen fallen die Investitionskosten für Ölheizungen niedriger aus.
  • Moderne Ölheizungen sind effizienter: Ölheizungen mit Brennwertkessel können zwischen 15 und 30% Energieaufwand und Kosten gegenüber konventionellen Ölheizungen einsparen.

Nachteile einer Ölheizung

  • Klima- und CO₂-Belastung: Ölheizungen verursachen im Vergleich zu allen anderen Heizsystemen die grösste Klimabelastung. Seit 2008 wird auf fossile Brennstoffe eine CO₂-Abgabe gefordert, die sich automatisch erhöht, sofern die vom Bund gesetzten Grenzwerte der CO₂-Emissionen nicht erreicht werden. 
  • Grosser Platzbedarf: Für den Einbau des Öltanks und das Zuluft- und Abgasleitungssystem ist viel Platz nötig.
  • Hohe Betriebskosten, Abhängigkeit und keine Förderung: Die Schweiz ist von stark schwankenden Ölpreisen betroffen. Globale und regionale Krisen, politische Entscheidungen, Spekulationen oder Regulationen beeinflussen die Verfügbarkeit und den Preis von Heizöl.

Die Ölheizung ist ein Auslaufmodell, das mittlerweile weder wirtschaftlich noch klimafreundlich ist. Deshalb unterstützen Bund und Kantone das Umrüsten auf nachhaltige Heizsysteme mit diversen Förderprogrammen.

Fernwärme: Eine Alternative, aber nicht überall verfügbar

Das Konzept thermischer Netze ist simpel: Wärmeüberschuss, der beispielsweise in Abfallverbrennungsanlagen entsteht, wird andernorts (z. B. in Siedlungen oder Gewerbebauten) als Heizwärme verwendet.

Heutige Energiequellen sind beispielsweise Abfallverbrennungsanlagen, Abwärme aus thermischen Kraftwerken, der Industrie oder Kläranlagen, zentrale Holzschnitzelheizungen, Geothermie oder Umweltwärme. Über Rohrleitungen erreicht die Wärme in Form von heissem Wasser die Empfänger. Die Umweltfreundlichkeit eines Fernwärmenetzes ist abhängig von der Art der Energiegewinnung bei der Quelle.

Wie verhält sich eine Fernwärme, wenn man die Vor- und Nachteile vergleicht.

Fernwärme: Vorteile

  • Sicher und zuverlässig: Der Anschluss an ein Fernwärmenetz bietet Versorgungs- und Betriebssicherheit. In der Regel können Fernwärmenetze aus verschiedenen Energiequellen gespeist werden, die Versorgungssicherheit ist Sache des Betreibers. 
  • Komfortabel: Da kein Brennstoffofen oder Lager benötigt wird, ist das Heizen mit Fernwärme erdenklich komfortabel. Zudem entfallen allfällige Reinigungs- oder Wartungsarbeiten. 
  • Effizient und klimafreundlich: Nachhaltig erzeugte Fernwärme entspringt hauptsächlich erneuerbaren Energieträgern oder der Abwärme und ist deshalb für einen geringen CO₂-Ausstoss verantwortlich.

Fernwärme: Nachteile

  • Zugang zum Fernwärmenetz eingeschränkt: Am Standort muss ein Fernwärmenetz oder ein Verbund verfügbar sein, was in dünn besiedelten Regionen nicht immer der Fall ist. 
  • Abhängigkeit vom Betreiber: Beim Anschluss an ein Fernwärmenetz entsteht gleichzeitig eine gewisse Abhängigkeit vom Betreiber, der im Fall eines regionalen Monopols die Energiepreisentwicklung massgeblich bestimmen kann. Einmal an ein lokales Fernwärmenetz angeschlossen, ist es schwierig, den Anbieter zu wechseln.

Elektroheizung: Nur in Ausnahmefällen erlaubt

Bei einer Elektroheizung fliesst der Strom durch einen Leiter, der sich in der Folge erhitzt. Mittels Gebläse oder Wärmespeicher wird diese Wärmeenergie an die Raumluft abgegeben. Insgesamt wird in diesem Prozess mehr Energie aufgewandt als Heizenergie entsteht. Bis auf wenige Ausnahmen ist der Einbau einer Elektroheizung in der Schweiz seit 2009 verboten. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Ein hoher Energieverbrauch geht mit einem geringen Wirkungsgrad von Elektroheizungen einher.

Wie verhält sich eine Elektroheizung, wenn man die Vor- und Nachteile vergleicht.

Vorteile der Elektroheizung

  • Geringe Anschaffungskosten: Im Vergleich mit den gängigen Heizsystemen verbucht die Elektroheizung die geringsten Anschaffungskosten.
  • Flexibler Einsatz: Dadurch, dass eine Elektroheizung auf die Energiequelle Strom zurückgreift, ist kein zusätzlicher Lagerraum, Brenner oder Anschluss vonnöten. Auch kann das System für temporär beheizte Räume verwendet werden.

Nachteile der Elektroheizung

  • Hohe Betriebskosten: Trotz geringer Anschaffungskosten ist der Betrieb einer Elektroheizung kostenaufwendig, da Elektroheizungen einen hohen Stromverbrauch aufweisen. 
  • Vergleichsweise schlechter Wirkungsgrad: Im Vergleich mit anderen Heizsystemen schneidet die Elektroheizung im Wirkungsgrad deutlich schlechter ab. 
  • Unzulässig: Seit 2009 ist der Einbau von neuen Elektroheizungen fast ausnahmslos verboten (MuKEn 2008). Neue Verordnungen sehen sogar vor, dass Elektroheizungen nach 15 Betriebsjahren durch alternative Heizsysteme ausgetauscht werden müssen.

Existieren kantonale Vorschriften zur Erneuerung der Heizsysteme?

Ja, die Modernisierung von Heizsystemen ist auf Kantonsebene geregelt. Kantonsübergreifend fassen das die Mustervorschriften der Kantone (MuKEn 2014) zusammen. Diese kommen jedoch unterschiedlich zum Einsatz und sind einheitlich in die jeweiligen kantonalen Energiegesetzgebungen integriert.

Grundsätzlich lauten die Vorgaben der MuKEn 2014 hinsichtlich Heizungssanierungen, dass im Fall einer Minergie-Zertifizierung kein Handlungsbedarf besteht. Dies gilt ebenso, sofern das Bauwerk entsprechend dem Gebäudeenergieausweis der Kantone (GEAK) mit der Klasse D oder besser abschneidet.

Treten diese beiden Fälle nicht ein, so kommen 11 Standardlösungen (nach MuKEn 2014) bei der Heizungssanierung zum Zuge, die den Energieverbrauch senken oder die Verwendung von erneuerbaren Energien erhöhen sollen. Diese 11 Standardlösungen umfassen:

  1. Zusätzliche Solaranlage mit mindestens 2% Energiebezugsfläche 
  2. Holzfeuerung zur Hauptwärmeerzeugung
  3. Elektrische Wärmepumpen für Heizung und Warmwasser
  4. Gas-Wärmepumpen für Heizung und Warmwasser
  5. Anschluss an das Fernwärmenetz
  6. Wärme-Kraft-Kopplung 
  7. Warmwasserwärmepumpe mit Photovoltaikanlage
  8. Gebäudehülle sanieren: Fenster ersetzen
  9. Gebäudehülle sanieren: Wärmedämmung von Fassade und Dach
  10. Grundlast-Wärmeerzeuger aus erneuerbarer Energie
  11. Kontrollierte Wohnungslüftung

Heizungssanierungen: Fördergelder für Heizsysteme aus erneuerbarer Energie

Wer in einer Rendite-Immobilie eine fossile Heizung gegen eine erneuerbare Heizung austauscht, profitiert schweizweit von Fördergeldern. So etwa unterstützen die Stiftungen wie myclimate oder KLiK und Beratungsfirmen wie Energie Zukunft Schweiz das Umrüsten einer Öl- oder Gasheizung auf alternative Heizsysteme mit Zuschüssen.

Des Weiteren werden Investitionen in erneuerbare Heizsysteme auch durch den Bund unterstützt. Fördergelder können online über das Portal des Gebäudeprogramms beantragt werden.

Wichtig: Je nach Kanton unterscheiden sich die Voraussetzungen und die Höhe an Fördergeldern:

Gute Gründe, das Heizsystem einer Rendite-Immobilie zu erneuern

Die Erneuerung eines bestehenden Heizsystems kann viele Gründe haben, angefangen bei der Reduzierung der Heizkosten und der Erhöhung der Wirtschaftlichkeit einer Rendite-Immobilie. Der Umstieg von einer fossilen Heizung kann bis zu 30% der jährlichen Betriebskosten senken. Trotz hoher Investitionskosten lohnt sich ein neues, erneuerbares Heizsystem aufgrund niedriger Betriebskosten und kurzer Amortisation. Zudem hat die Marktforschung ergeben, dass Investitionen in neue und nachhaltige Heizsysteme den Marktwert sowie die Rendite-Erwartungen einer Immobilie steigern.

Daneben liefern die Lebensdauer des bestehenden Heizsystems, dessen Zuverlässigkeit sowie Verfügbarkeit des Hauptenergieträgers bei der Modernisierung wesentliche Argumente für eine ebensolche.

Hinzu kommt, dass der Einsatz fossiler Brennstoffe nicht mehr zeitgemäss ist. Die klimapolitische Richtung der Schweiz ist klar: Bis 2050 soll das Land klimaneutral werden. Fördermassnahmen und Regularien zeigen deutlich, dass fossile Heizsysteme im Rahmen dieser Vision zunehmend zu einem Auslaufmodell verkommen.

Heizung ersetzen: Wann ist der richtige Zeitpunkt?

Beim Heizungsersatz gilt es, diesen frühzeitig zu planen. Das bedeutet beim Austausch einer fossilen Heizung bereits ab einer Lebensdauer von 10 Jahren. Eine geplante Gebäudesanierung bietet sich hierbei als guter Zeitpunkt an, das bestehende Heizsystem auszutauschen oder aufzurüsten. Erfahrungsgemäss sind die Sommermonate aufgrund des niedrigeren Wärmebedarfs hierfür besser geeignet.

Insbesondere bei alternativen Heizsystemen muss frühzeitig geplant werden. Die Auftragsbücher vieler Betriebe sind voll, was gepaart mit Lieferengpässen oder mangelndem Fachpersonal lange Wartezeiten verursachen kann.

Zum Heizungsersatz in 7 Schritten

Die Plattform erneuerbarheizen.ch empfiehlt beim Heizungsersatz folgenden 7-Schritte-Plan:

Wie man bei einem Heizungsersatz vorgehen soll.
  1. Im Voraus planen und Miteigentümer/innen involvieren
  2. Impulsberatung durch Fachkräfte
  3. Investitions- und Betriebskosten berechnen
  4. Offerten einholen und vergleichen
  5. Behörden informieren 
  6. Fördergelder beantragen 
  7. Heizung ersetzen

Einfluss aktueller Energiekrise auf Heizsysteme

Das Jahr 2022 verdeutlicht die Abhängigkeit der Schweiz von den Importen fossiler Energieträger aus dem Ausland. Steigende Preise und Mangellagen führen dazu, dass das Interesse an autarken und nachhaltigen Heizsystemen steigt.

Und die Nachfrage nach nachhaltigeren Heizsystemen wie etwa der Wärmepumpe scheint nicht abzureissen, wie der Verband Gebäudeklima Schweiz weiss. Eine Umfrage bei den Mitglieder/innen ergab, dass im zweiten Quartal 2022 rund 21% mehr Wärmepumpen verkauft wurden als noch im Vorjahreszeitraum.

Fazit: Heizsysteme der Zukunft sind nachhaltig

Die Heizsysteme der Zukunft sind nachhaltig, alternativ und ressourcenschonend. In Neubauten werden kaum noch fossile Heizsysteme verbaut und klimapolitische Entscheide haben das Ende fossiler Heizungen eingeläutet. Auch wirtschaftlich zahlt sich im Hinblick auf die hohen Investitions- und Betriebskosten das Heizen mit Gas und Erdöl langfristig nicht mehr aus. Daneben profitieren Immobilienbesitzer/innen heute von Fördergeldern, wenn die fossile Heizung durch ein alternatives System ausgetauscht wird.

Die zuletzt stark schwankenden Energiepreise und die Abhängigkeit von Importen lässt die Einsicht bei Immobilienbesitzer/innen wachsen, dass erneuerbare Energien nicht nur das Klima schonen, sondern auch die Kosten reduzieren und den Marktwert einer Rendite-Immobilie erhöhen können. Mit der Modernisierung der Heizung ist es allerdings noch nicht getan, denn: nur in gut gedämmten Bauwerken können alternative Heizsysteme effizient und nachhaltig heizen.

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